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Sigi Siegert: Schauspiel
Doris Seitner: Gesang
Florian Ewald: Klarinette
Regie und Bühne: Claus Siegert
Co-Regie: Petra Hitzginger
Fotos: Volker Derlath
Die Nichte Pál Weißenburgers erzählt vom Traum ihres Onkels. Er wollte von der alten Welt aus Amerika als Jazzdirigent erobern, wollte in New York die Leitung einer Big Band mit so berühmten Solisten wie Benny Goodman an der Klarinette, Frank Trumbauer an der Posaune oder Fletcher Henderson übernehmen. Statt dessen geriet er am Ende des Zweiten Weltkriegs in die Mühlen von Widerstand und politischer Polizei. Er überlebte nicht nur weil er Glück hatte, sondern auch, weil er an seinem Traum vom Dirigieren in Situationen festhielt, die einen anderen Menschen über den Rand des Abgrunds getrieben hätten.
Gefiltert durch die Figur der Nichte erfahren wir von Pál Weißenburgers Lebensgeschichte in Budapest und werden durch ihr persönliches Interesse in die Ereignisse hineingezogen. Der Autor bedient sich dabei nicht authentischer Dokumente oder einer realistischen Erzählweise, die uns die Ereignisse direkt vor Augen hält, sondern verlagert sie ins Epische. Durch seine Sprache, durch die Musikalität des Textes und seine Poesie entsteht eine melancholische Schönheit.
Er verrät dabei weder sein Thema noch beschönigt er es.